So viele Zuschauer wie noch nie
beim Antersdorfer Krippenspiel
Autorin: Christina Schmid

Dicht
gefüllt waren Wirtsgarten Murauer und Braunsperger-Hof bei der
“Antersdorfer Weihnacht” – Maria und Josef wurden von Beate
Stegner und Sebastian Ritzinger dargestellt.
Seit Jahren kommen am letzten Sonntagnachmittag vor dem Heiligen
Abend viele Besucher nach Antersdorf, um sich mit dem Krippenspiel
der Antersdorfer Trachtler unter Regie von Claudia Pagler auf die
nahe Weihnacht einzustimmen. Bereits zum neunten Mal fand dieses
Spiel am Sonntag statt und bis auf fehlende Schneeflocken passte
die Witterung perfekt. Von allen Seiten strömten die Gäste zum „Murauer“,
wo die Trachtler im schönen Wirtsgarten heiße Getränke, Bosna und
frisches Schmalzgebäck anboten.

Die Simbacher Blaskapelle unter Leitung von
Willi Danninger spielte weihnachtliche Melodien und die
Antersdorfer Goaßlschnalzer um Sebastian Moser und Martin Harböck
kündigten zur Akkordeonmusik von Hilde Strauch laut das
Christkindl an. Mit Einbruch der Dunkelheit verlagerte sich das
Geschehen in den angrenzenden Vierseithof der Familie Braunsperger.
Der Weg zum großen Hoftor war mit vielen brennenden Kerzen in
alten Einweckgläsern gesäumt, in Feuerkörben brannten Holzscheite.
Ein romantisches Ambiente offenbarte sich den Zuschauern schon
beim Betreten des Hofes. Die Hirten saßen auf Rundlingen ums
Feuer, Wolfgang Breither aus Kirchberg hatte ein Schaf dabei.
Elisabeth Watzenberger aus Hinterholz bei Irging war mit ihrem
Esel da.

Eine Hobelbank war für den Zimmerer Josef bereit gestellt, ein
Tischchen mit alten Stühlen, ein kleines Podest sowie ein
hölzernes Rednerpult für Herodes. In der Ecke war die Krippe
aufgebaut. Mit den Musikgruppen und Technikern waren weit über 50
Personen ehrenamtlich im Einsatz und wünschten mit ihrem
jeweiligen Beitrag den vielen Gästen auf diesem Wege eine frohe
Weihnacht. Zu Beginn der Darstellung der Weihnachtsgeschichte
spielte die Simbacher Blaskapelle, der Erlacher Männerchor unter
Leitung von Kaspar Brodschelm sang „Die Zeit vergeht, es ist
Advent“. Sprecher war wieder Zahnarzt Dr. Edmund Scheiblhuber. „Am
Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott. Gott war das Wort,
in ihm war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen“,
sagte er und dazu kamen Kinder ins Rund, die mit Kerzenlichtern
die Dunkelheit erhellten. „A oide Prophezeiung“ sang der Erlacher
Männerchor, Schwester Marcellina von der Congregatio Jesu
(Marienhöhe) als Sprecherin und Verena Hintereder als junge
Darstellerin hatten ihren Part, geleiteten Beate Stegner aus
Kirchberg in der Hauptrolle der Maria in das nächste Szenenbild.
Ein Engel (Michaela Engleder) kam auf die kniende Maria zu, der
Männerchor riet gesanglich „Maria, hör den Engel!“.

Josef (Sebastian Ritzinger aus Hadermann)
besuchte Maria und hörte vom Kind, das Maria unter ihrem Herzen
trug. Die junge Frau machte sich auf den Weg zu ihrer Verwandten
Elisabeth (Regina Kain), die „Eggstettener Saitenmusi“ mit Maria
Gschöderer, Helga Wittenzellner und Silvia Müller begleitete die
Wanderung vom Holzbalkon aus mit dem Lied „Maria übers Gebirge
ging“ und sang später „Gloria in excelsis Deo“. Alois Petschl
bekleidete im Stück gleich mehrere Rollen, unter anderem den Boten
von Kaiser Augustus. Fred Kuchler spielte auf der Steirischen,
Wolfgang Vöth zupfte dazu die Saiten seines Kontrabasses. Maria
und Josef machten sich auf den Weg, klopften an der hölzernen Tür.
Wirt (Willi Allramseder) schickte sie weg, und auch die Wirtsleute
(Alexandra Poell und Konrad Brummer) hatten keinen Raum für das
Paar. Lukas Feichtinger reichte eine Decke für das Kind und zeigte
ihnen den Stall in Bethlehem. „Stille Nacht, heilige Nacht“,
erklang,danach „Es ist ein Ros entsprungen“.

Plötzlich wurde der Platz der Hirten ganz
hell, der Engel erschien und begeleitend mit Beiträgen der
verschiedenen Musikgruppen zog die Gruppe durch den Hof hin zum
Stall. Die Könige Melchior (Engelbert Pinzl), Caspar (Pfarrvikar
Ajirose Thankkayan) und Balthasar (Trachtlerchef Klaus Schmid)
folgten dem Stern. Sie kamen zunächst zu Herodes (Stadtpfarrer
Prälat Alois Messerer) und schließlich zum Jesuskind in der
Krippe. „Jetzt verstehe ich: Kein Palast, ein Stall! Nicht einen
König, sondern ein kleines Kind hat Gott als Retter gesandt. Vor
diesem Geheimnis beugen wir alle unsere Knie“, ertönte die Stimme
des Sprechers.

Der Erlacher Männerchor ergänzte die
ergreifende Szene mit dem Andachtsjodler, die Simbacher
Blaskapelle spielte zum Schluss „Oh du fröhliche“. Mit Blumen und
herzlichen Worten bedankte sich Vorstand Klaus Schmid bei
Gesamtleiterin Claudia Pagler, bei der Familie Braunsperger für
die Bereitstellung des Hofes und allen Mitwirkenden. Im
Murauer-Wirtsgarten kam man nun wieder zusammen. „Wir treten für
das Brauchtum der Heimat ein und möchten mit unserer „Weihnacht in
Antersdorf“ den Menschen vor allem mit dem Krippenspiel frohe
Weihnachten wünschen“, so Klaus Schmid. 1. Bürgermeister Günther
Wöhl, 3. Bürgermeister Thomas Klumbies, Stadträte und Vertreter
verschiedener Vereine feierten mit und ließen ebenfalls die
„Weihnacht im Bauernhof und Wirtsgarten“ auf sich wirken.

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